Die Bäume und Büsche sind zwar noch kahl, doch im Geäst ist bereits einiges los: Allmählich beginnen die heimischen Wildvogelarten mit dem Nestbau oder der Nestsuche für die kommende Brutzeit. Heute blicken wir mit Ihnen auf die verschiedenen Nesttypen. Denn es gilt: Nicht jedes Vogelnest ist gleich!
Eine Eigenschaft haben alle Vogelnester gemeinsam: Sie müssen zuverlässigen Schutz vor Raubtieren bieten und Küken schützen. Hierzu folgen Vögel ihren intuitiven Bauplänen, weshalb sich die gebauten Nester schließlich von Vogelart zu Vogelart optisch unterscheiden.
Bei einem klassischen Vogelnest ist eine offene, napfförmige Form typisch. Jedoch unterscheiden sich die Nester in zwei wesentlichen Eigenschaften: Dem Baumaterial und wie dieses verarbeitet wird. So fertigt der Buchfink beispielsweise ein sorgsames Geflecht aus Halmen und Moos und polstert die Brutfläche des Nestes mit Haaren und Federn ab. Die Bachstelze hingegen nimmt es nicht ganz so genau mit der Ordnung: Ihr Nest gleicht einem wirren Haufen aus Wurzeln, Moos, Blättern und Halmen.
Nicht jeder Vogel setzt beim Bau des Nestes auf das klassische Muster: Sogenannte „Höhlenbrüter“ nutzen natürliche Höhlen in Baumstämmen oder anderen Höhlungen. Der Specht schlägt hierfür seine Brutstelle mühevoll in den Baum seiner Wahl hinein. Hierfür braucht er in etwa vier Wochen. Der Kleiber baut sich seine Stammhöhle zwar nicht selbst, bezieht jedoch freistehende Höhlen und verkleinert deren Eingang mit feuchtem Lehm. So wird größeren Feinden des Vogels der Eintritt verwehrt.
Des Weiteren gibt es sogar Vogelarten, die gar kein Nest bauen: Der Flussregenpfeifer brütet meist in Kiesmulden auf dem Boden. Der Kuckuck hält sich sogar komplett aus der Erziehung seiner Kinder heraus: Er legt seine Eier in die Nester fremder Vogelarten ab, sodass die Küken von Adoptiveltern großgezogen werden.
Gerade zum Frühlingsanfang, wenn die Natur zu neuem Leben erwacht, lohnt sich ein Spaziergang an der frischen Luft. Denn wer aufmerksam die Augen offen hält, könnte eventuell Vögel beim Nestbau entdecken. Die folgenden Hinweise helfen Ihnen bei Ihrer Nestbau-Erkundungstour!
Wir wünschen viel Spaß beim Beobachten der kleinen Architekten!